EIBL UND DIE ELFMETER

Publiziert von David Aichinger am 19. Sep. 2020

Wolkersdorfs Achter holte bei 0:0 einen Strafstoß heraus, den er selbst vergab, verschuldete dann jenen zum 1:1 und war auch Protagonist bei der letzten strittigen Frage: Elfmeter oder nicht?

Die Gastgeber starteten offensiver als der Gegner, versuchten es immer wieder mit Flachpassspiel und Bällen vom Flügel hinter die Abwehr. Einmal ging’s alternativ durch die Mitte, und prompt kam es zu einem Elfmeter. Thomas Eibl wurde im Strafraum gefoult, schnappte sich auch gleich selbst den Ball, führte den Strafstoß schnell aus, scheiterte mit seinem Versuch flach links an Torhüter Daniel Sabani (24.). „Leider, obwohl der besser geschossen war als der letzte Woche (gegen Brunn, Anm.)“, nahm es der seit Kurzem 30-Jährige mit Humor.

Meistens war es aber Maximilian Mayer, der mit seinem Antritt für Probleme in der Hintermannschaft der Gäste sorgte. Der Ex-Salzburger ermöglichte dann auch die Situation, die zum 1:0 führte. Mit hartnäckigem Einsatz gewann Mayer nahe des Mittelkreises den Ball, drehte sich schnell aus, machte Tempo und legte den Ball in den Lauf von Martin Binder, der mit einem flachen Schuss ins lange Eck sein erstes Pflichtspieltor im Wolkersdorf-Trikot erzielte. Sabani hatte den Fuß nicht mehr entscheidend dran bekommen, Binder und Mayer fielen sich glücklich in die Arme (40.).

Breitenau/Schwarzau, das ganz zu Beginn einen gefährlichen Stangler verzeichnet hatte (8.), kam vor der Pause noch zu einem Freistoß, bei dem Wolkersdorf-Keeper Christian Schiller Kopf und Kragen riskierte, um die Gefahr zu bannen – erfolgreich.

BINDER HATTE DAS 2:0 AM FUS

Gleich nach Seitenwechsel bot sich Wolkersdorf die Riesenchance auf das 2:0, was – gemessen an der ersten Spielhälfte – wohl die vorzeitige Entscheidung bedeutet hätte. Gäste-Kapitän Stefan Valenka unterlief vorm eigenen Strafraum ein Riesenbock. Torschütze Binder gelang es, ihm den Ball abzuluchsen, dafür scheiterte der Versuch, Torhüter Sabani zu umkurven, kläglich (51.). Valenkas Partner in der Innenverteidigung, Benjamin Landl, weckte sein Team auf, forderte unter anderem mehr Willen bei den Kopfbällen. Und tatsächlich fasste Breitenau/Schwarzau langsam Fuß in der Partie.

Nach genau einer Stunde kam die erste gute Aktion in Hälfte zwei, Dominik Altrichter schloss einen schnellen Gegenstoß mit eingezogenem Kopf ab, der Ball landete nicht weit neben dem Pfosten. Zwei Minuten später gab’s wieder Elfmeter, diesmal für die Gäste. Wieder war Eibl beteiligt, er bekam den Ball an die Hand. Von Absicht keine Spur: „Ich hab im Springen einen Stoß bekommen, und dann fällt der Ball auf meine Hand.“ Thomas Aulabauer trat an, verlud Geburtstagskind Christian Schiller und bejubelte das 1:1.

FOUL ODER KEIN FOUL? DRINNEN ODER DRAUSSEN

Sein Team dürfte mit diesem Tor Blut geleckt haben, strahlte jetzt mehr Gefahr aus, war auch emotional in der Partie angekommen. So hatten sich etwa Aulabauer und Thomas Hochmeister mehrfach „lieb“. Die größte und letzte Aufregung kam in der 81. Minute, und wieder ging es um Eibl und einen vermeintlichen Elfmeter. Der Wolkersdorfer geriet ganz außen im Strafraum ins Laufduell mit Marcello Pomelli, beide stellten energisch ihren Körper rein, Eibl kam zu Fall.

Schiedsrichter Thomas Freismuth pfiff sofort, signalisierte zu Eibls Verwunderung aber Freistoß und nicht Elfmeter. Dann hob Assistent Patrick Schönleitner die Fahne, schien anzuzeigen, dass er die Szene innerhalb des Strafraums verortet hatte, nach intensivem Austausch mit Freismuth blieb der aber beim Freistoß. Gefühlt eine doppelte Fehlentscheidung, was auch die direkt dahinter aufwärmenden Gäste-Ersatzspieler so analysierten: kein Foul, aber wenn doch, dann Elfmeter. Eibl sah es generell anders: „Für mich ein klarer Elfmeter. Ich war am Gegner vorbei und er ist mir nur in den Rücken gelaufen.“

SCHELLNER: „WIE EIN ROTER FADEN“

Der Freistoß brachte dann nichts mehr ein, auch sonst passierte nicht mehr viel. Weshalb Wolkersdorfs Obmann-Stellvertreter Stefan Schellner haderte: „Es zieht sich wie ein roter Faden durch die letzten Spiele. Wir dominieren den Gegner, sind spielbestimmend, gewinnen aber trotzdem nicht, weil die Hunderter nicht verwertet werden.“

 

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