SC Wolkersdorf

Wolkersdorf rettet Unentschieden nach 0:2-Rückstand gegen Eggendorf.

Zur Pause schien alles bereits entschieden: Eggendorf führte 2:0, hatte die Partie für Trainer Thomas Markytan im Griff. Nach einer Schussflanke von Michael Malota, die immer länger wurde, gingen die Eggendorfer in der 19. Minute in Front, Christopher Hatzl vollendete einen Konter eingeleitet von Hüseyin Erdogdu und aufgespielt von Malota zum 2:0. Wermutstropfen für die Gastgeber: Gelb-Rot für Sebastian Drga. „Die erste Gelbe war gerechtfertigt, die zweite nicht“, war Eggendorf-Trainer Thomas Markytan verärgert. Für sein Gegenüber Günter Schiesswald ging der Platzverweis in Ordnung.

Er fand den 0:2-Rückstand zur Pause alles andere als dem Spiel entsprechend: „Wir waren überlegen, Kures und Kiko (Ognyanov, Anm.) haben Hunderter gehabt. Es gab eigentlich wenig zu bekritteln.“ Die Devise für die zweite Hälfte demnach: „Klar, die Fehler abstellen, aber sonst einfach so weiterspielen.“

„SCHMUTZIGE MANNSCHAFT“

Eggendorf-Coach Markytan machte nach dem Spiel seinem Ärger richtig Luft, fand klare Worte für Gegner und Schiedsrichter: „Wolkersdorf ist eine schmutzige Mannschaft, die bei jedem Zweikampf sich theatralisch auf den Boden fallen lässt und schreit, als müsse die Rettung kommen. Und selbst aber brutal austeilt.“ Seine Spieler wären von Schiedsrichter Michael Obritzberger nicht entsprechend geschützt worden: „Wir waren Freiwild, sind über den Platz wie Kühe getrieben worden. Und der Schiedsrichter hat das zugelassen.“

Harte Worte, die Schiesswald zunächst gar nicht wirklich beantworten wollte: „Ich will mich nicht verteidigen, ich brauche mich nicht verteidigen.“ Ganz auf sich und seiner Mannschaft sitzen lassen wollte er die Vorwürfe dann aber doch nicht. Das Spiel hätte mit zwei „fürchterlichen Fouls“ an seine Schützlinge begonnen, so der SCW-Coach, für den dadurch Feuer in die Partie kam. Kontinuierliches Zeitverzögern und „unfaire Mittel“ hätten das Spiel noch weiter angeheizt: „Das ist sicher nicht von unserer Seite gekommen.“

OGNYANOV MIT DEM DOPPELPACK

Aus Wolkersdorfer Sicht war der Held des Abends Kiril Ognyanov – mit seinen beiden Treffern rettete er den Gästen doch noch einen Punkt. Sein zweites Tor sollte in der 95. Minute vom Elferpunkt fallen, nach einem geahndeten Handspiel von Semir Ferhatbegovic behielt der Torjäger im Duell mit Eggendorf-Keeper Markus Zach die Nerven. „Es machte den Eindruck, als würde der Schiedsrichter so lange spielen lassen, bis Wolkersdorf noch ein Tor macht“, war Markytan sauer.

Für Schiesswald war die Entscheidung auf Strafstoß „klar“, er sah auch keine Reklamationen beim Gegner. Die Emotionen in der Nachbetrachtung des Spiels kann er nicht ganz nachvollziehen: „So ist Fußball. Natürlich ärgern sie sich, dass sie noch den Ausgleich hinnehmen haben müssen. Aber ich glaube, wenn man objektiv, mit wenig Emotionen zurückschaut, dass dann auch das gegnerische Team mit dem 2:2 gut leben kann.“

KEIN HANDSHAKE

Der gegenseitige Vorwurf, den Fair-Play-Gedanken in so mancher Szene mit Füßen getreten haben, zeigte sich jedenfalls auch nach Spielende. Der obligatorische Handshake zwischen den beiden Trainern fand nicht statt.

Autor: F. Hauke und D. Aichinger – meinfussball.at

Die U23 siegte nach 1:0 Rückstand noch mit 1:2. Die Tore erzielten Alexander Chitta und Thomas Petronczki.