PLÖTZLICH WAR LEOPOLDSDORF DA

Wolkersdorf dominierte die erste Hälfte nach Belieben. Der Anschlusstreffer kurz vor Seitenwechsel erweckte die Gäste zum Leben, der Ausgleich gelang aber nicht.

Man sah schon in den ersten fünf Sekunden, was sich Wolkersdorf für die Anfangsphase vorgenommen hatte. Leopoldsdorf spielte den Ball vom Anstoß weg retour, der SCW lief volle Kanone drauf. David Vogler musste das Spielgerät gleich einmal hoch und weit aus der Gefahrenzone schlagen.

Der erste richtige Schock folgte in Minute vier: Spielertrainer Richard Strohmayer griff sich an die Leiste, schüttelte ungläubig den Kopf, machte wenig später Platz für Stefan Navracsics. Trainerkollege Günter Schiesswald spendete Trost: „Siehst du Richie, deswegen hab ich aufgehört.“

STROHMAYER SCHIED NACH SIEBEN MINUTEN AUS

Entspannter sollte Strohmayers Arbeitstag dadurch nicht werden. Kaum auf der Linie, musste er auch schon beinahe das 0:1 mitansehen. Vogler rasierte in der letzten Reihe einen Ball, der prompt vor den Beinen von Thomas Neid landete. Leicht bedrängt, ließ der Wolkersdorfer diese Riesenchance aus, setzte den Ball knapp am Pfosten vorbei.

Dann warnte der SCL-Coach bei einer Ecke lautstark vor freistehenden Wolkersdorfern. Zu spät – weder das kurze Abspiel, noch dass der Ball am langen Pfosten zu Matthias Hager kam, war noch zu verhindern. Letzterer brachte ihn in den Fünfer, wo der Ball via Gesäß von Thomas Eibl in Richtung Tor ging. Ob ihn Marco Sabatnig vor oder hinter der Linie klärte, war nicht zu erkennen, Schiedsrichter Cindi entschied jedenfalls nach kurzem Zögern auf Tor. Wer Selbiges denn nun erzielt hatte, war das nächste Rätsel. Der Stadionsprecher bat via Lautsprecher um ein Zeichen, Hager hob die Hand – danke, alles klar, der Innenverteidiger war’s.

VOGLER KÖPFT AUS DEM NICHTS ZUM 1:2 EIN

Ob Eibl da schon spürte, dass er wenig später ohnehin zum 2:0 einköpfen würde? Die Wolkersdorfer Nummer acht war nach einem Schöpf-Freistoß zur Stelle, der SCW schien voll auf Kurs. Und Leopoldsdorf? Hatte in Minute 32 den ersten Freistoß von der Seite. Der Chip von Daniel Abrahamovsky landete aber viel zu hoch im langen Toraus – leider ein Zeichen.

Doch Leopoldsdorf blieb am Leben, weil Richard Rickl stark gegen Maximilian Mayer parierte und Neid den aussichtsreichen Rebound verpasste, und weil Eibls nächster Kopfball knapp am langen Eck vorbei zischte. So zeigte sich drei Minuten vor der Pause einmal mehr, wie unberechenbar König Fußball ist. Der auffällige Leopoldsdorf-Youngster Marcel Ganser, der fast alle Standards trat, schlenderte so gemütlich in Richtung Ausführung einer Ecke, dass man das Gefühl hatte, der SCL würde nur noch auf die Pause warten. Doch dann zirkelte er das Spielgerät perfekt auf die erste Stange, wo David Vogler seinen Lauf optimal timte und ähnlich wie zuvor Eibl einscherzelte – nur noch 1:2, Leopoldsdorf war plötzlich dran.

FALSCHE RADLER? KARWAS ZOG BLANK

Weil Rickl auf der Gegenseite noch einmal stark gegen Mayer parierte (45.), konnten sich die Gäste zur Pause am schmeichelhaften Spielstand hochziehen – und das taten sie. Leopoldsdorf kam wie verwandelt zurück aufs Feld, reklamierte bei einer Flanke nach einem Schöpf-Stoß an Kozic, bei dem es Letzterem zumindest den Schuh auszog, auf Elfmeter, hatte mehrere Eckbälle. Und eine richtig gute Chance von Navracsics, der links in den Strafraum eindrang, aber mit dem Außenrist verzog.

Dass es Leopoldsdorf ernst meinte, bewies Christian Karwas, der vom Schiedsrichter aufgefordert wurde, die andersfärbige Radlerhose auszuziehen und das prompt direkt hinter der Torlinie erledigte. Die schützende Bande war zwar nur wenige Meter entfernt, der junge Innenverteidiger wollte offenbar aber keine Zeit verlieren. Belohnt wurden Einstellung und die gute zweite Hälfte aber nicht mehr. Wolkersdorf-Coach Günter Schiesswald musste noch einige Male schreien, sein Team brachte das 2:1 aber ins Ziel.

 

Publiziert von David Aichinger

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